Ladegerät muss extra gekauft werden
Das hat Samsung wohl von Apple gelernt: Wie die Ende 2020 vorgestellten 12er iPhones kommt auch Samsungs S-Klasse nun ohne mitgeliefertes Ladegerät zu den Kunden. Das schont die Umwelt, da viele Kunden schon Ladegeräte besitzen. Wer keines hat, muss allerdings 35 Euro drauflegen, wenn er ein Samsung-Ladegerät benötigt.
Das kommt dann anschließend leider oft zum Einsatz: Die Modelle S21 und S21+ bieten eine nur durchschnittliche Laufzeit, die sogar kürzer ist als die der Vorjahresmodelle. Lediglich das S21 Ultra ist unverändert ausdauernd. Zum Aufladen ist ein USB-C- oder induktives Ladegerät erforderlich (zum Test induktive Ladegeräte 2019). Etliche, darunter auch gute Geräte aus diesem Test sind noch zu haben.
Neue Samsung-Handys mit sehenswerten Displays
Die Displays aller drei Modelle gehören zu den besten ihrer Art. Sie beeindrucken insbesondere beim Scrollen. Da wirkt wohl die hohe Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz. Nicht ganz so Spitze: Das leicht gekrümmte Display des S21 Ultra: Es fängt Spiegelungen etwas störend ein. Das passiert bei den Displays der anderen Neuen nicht.
Wie die Steckbriefe (siehe unten) zeigen, hat sich Samsung beim Display für eine Zwei-Klassen-Gesellschaft entschieden: Das S21 Ultra hat rund 4,6 Millionen Bildpunkte, die beiden anderen bescheiden sich mit 2,6 Millionen Bildpunkten. Auch das ist aber mehr als genug – alle drei Displays wirken knackscharf. Kurz: Wer zum Ultra greift, wofür es durchaus gute Gründe gibt, sollte es nicht wegen der höheren Auflösung tun. Die macht sich in der Werbung besser als im Alltag.
Tipp: Die Stiftung Warentest testet laufend Smartphones. Alle Ergebnisse im großen Handy-Test.
Facelift bei den S21-Kameras
Während das S21 und das S21+ beim Test der Kameras praktisch genauso ordentlich abschneiden wie die Vorgängermodelle, überarbeitet Samsung das Modul des Spitzenmodells S21 Ultra. Es prunkt wie gehabt mit 108 MPix für die Hauptkamera. Wirklich punkten kann es aber vor allem mit seinem 10fach-Telezoom. Das liefert beeindruckende Bilder.
Für alle drei Modelle gilt: Der Autofokus (im Kameramodul mit Ultraweit-Brennweite) überzeugt, das Verarbeitungstempo ist standesgemäß hoch und Bilder im Nachtmodus wirken etwas besser als im Vorjahr. An der Videoqualität mit bis zu 8k-Auflösung hatten die Tester ebenfalls wenig zu beanstanden. Sie könnten allenfalls noch einen Tick kontrastreicher sein.
S21-Modelle in zahlreichen Varianten erhältlich
Steckbrief: Galaxy S21 Ultra
- Das Flaggschiff der jüngsten Generation kann mit dem S-Pen bedient werden, einem von Galaxy-Note bekannten Eingabestift. Anders als bei den Note-Smartphones findet er aber keinen Platz im Handygehäuse.
- Das S21 Ultra hat eine Displaydiagonale von 17,3 Zentimetern und die höchste Auflösung in diesem Trio. Sie beträgt wie bei allen drei Vorjahresmodellen unverändert 1440 x 3200 Pixel.
- Mit einem eingebauten Speicher von 512 Gigabyte und 16 Gigabyte Ram kostet das S21 Ultra 1430 Euro. Mit 256 Gigabyte Speicher und 12 Gigabyte Ram ist es für 1300 Euro zu haben.
- Bei gleichem Ram und 128 Gigabyte Speicher ruft Samsung 1250 Euro auf.
Steckbrief: Galaxy S21+
- Das mittlere Modell hat drei Millimeter weniger Bildschirmdiagonale als das Spitzenmodell: 17 Zentimeter. Auch die Auflösung ist geringer. Sie beträgt wie beim S21 weniger als bei den Vorjahresmodellen: 1080 x 2400 Pixel.
- Zwei Varianten mit gleichem Ram (8 Gigabyte) aber unterschiedlicher Speichergröße offeriert Samsung.
- Das S21+ kostet mit 128 Gigabyte Speicher 1050 Euro, mit 256 Gigabyte 1100 Euro.
- Eine 512-Gigabyte-Version, wie noch beim S20+, bietet Samsung nicht an.
Steckbrief: Galaxy S21
- Das kleinste und günstigste der drei S21er hat die kleinste Bildschirmdiagonale, 15,8 Zentimeter, und ist ab 850 Euro zu haben.
- Dafür gibt es die Version mit 128 Gigabyte Speicherkapazität und 8 Gigabyte Ram.
- Mit auf 256 Gigabyte verdoppeltem Speicher kostet das S21 900 Euro.
- Das Display löst wie beim S21+ mit 1080 x 2400 Pixeln auf.
Handhabung und Leistung auf hohem Niveau
In puncto Handhabung lassen die drei Neuen wie ihre Vorgänger kaum Wünsche offen. Die Qualität der hochauflösenden OLED-Displays ist hervorragend. Dank der schnellen Prozessoren lässt sich mit allen drei Geräten mit hohem Tempo arbeiten und daddeln. Auch für GPS und Navigation eignen sich alle drei Modelle prima: Die Ortung ist schnell und präzise.
Als Betriebssystem ist die Android-Version 11 installiert. Alle drei Modelle haben neben dem Steckplatz für eine Nano-Sim auch noch eine eSim integriert. So lassen sich die Smartphones mit zwei Handyverträgen nutzen, etwa privat und geschäftlich oder auf Auslandsreisen mit einem zusätzlichen regionalen Tarif.
Kein Ausfall im Handy-Falltest
Alle Modelle überstanden den Falltest nahezu unbeschädigt. Einige unauffällige Kratzer und Dellen zierten die Gehäuse. Das ist nach den unzähligen Stürzen in der Falltrommel mehr als achtbar. Die beiden größeren Modelle des Vorjahres, das S20+ und das S20 Ultra waren da im Sinne des Wortes durchgefallen. Hier hat Samsung nachgebessert. Gut so.
Fazit: Top-Leistung, aber nicht alles über Vorjahresniveau
Die neuen Samsung-Smartphones bieten eine Top-Leistung, vergleichbar der von aktuellen iPhones 12. Etwas billiger als die Vorjahresmodelle sind die Neuen auch. Der Nachlass beträgt 49 bis 119 Euro. Das mag zum Teil am nun nicht mehr mitgelieferten Ladegerät liegen. Käufer müssen den geringeren Preis aber auch gegen die teils geringere Ausstattung, etwa die fehlende Option zur Speichererweiterung rechnen. Und: Wer das Potenzial eines der neuen Samsung-Handys ausnutzen will, braucht einen Handytarif mit 5G.